Das Steildach – der zeitlose Klassiker als modernes Gewerk
Kein Wunder, dass viele Immobilienbesitzer bei den Steildächern in Bezug auf deren Definition ins Grübeln kommen. Denn in der Tat ist der Begriff von Region zu Region unterschiedlich definiert. Lassen Sie sich dadurch nicht verwirren – entscheidend ist nicht der (Ober-)Begriff für ein generell geneigtes Dach, sondern vielmehr die Größe des Neigungswinkels der Dachfläche. Denn dieser Neigungswinkel hat unter anderem Einfluss darauf, wie gut das Wasser abläuft, welcher Selbstreinigungseffekt am Dach vorherrscht, wie effizient eine etwaige Solaranlage arbeitet und ob Sie das Dachgeschoss leichter als Wohnraum nutzen können. Dächer mit bis zu einem Neigungswinkel von 10 Grad werden im Allgemeinen als Flachdächer bezeichnet. Ab etwa 20 Grad Neigung spricht man von einem „richtigen“ Steildach. Die Spanne dazwischen bleibt als Bezeichnung für „flach geneigte Dächer“ reserviert. Aber gehen wir zunächst Schritt für Schritt vor und begegnen einem „Klassiker“.
Als Klassiker unter den Steildächern präsentiert sich das „Satteldach“. Hier laufen zwei große Dachflächen schräg von den Hauptseiten der Immobilie aufeinander zu und treffen sich am Dachfirst (= oberste Teil des Daches). Der Neigungswinkel der Dachflächen liegt meist zwischen ca. 30 und 60 Grad. Da das Satteldach (auch Giebeldach) zur beliebtesten Dachform in Deutschland zählt, gehen wir an dieser Stelle näher darauf ein. Die Dachform allein sagt noch nichts über die Dachstuhlkonstruktion aus. Unter anderem entscheidet der Neigungswinkel darüber, ob ein Pfettendachstuhl oder Sparrendachstuhl in Betracht kommt. Bei einem Dach aus Pfetten tragen die waagerecht liegenden Pfetten die einzelnen Sparren des Dachstuhls. Die Pfetten wiederum fordern spezielle Auflagen oder Pfeiler ein. Fürs Sparrendach benötigt es keine Stützen im Dachstuhl, wodurch mehr nutzbare Fläche entsteht. Die Kehlbalkenkonstruktion kann für die Deckenverkleidung genutzt werden. Dachgauben lassen sich allerdings nur klein konstruieren, da Sparren das Gewicht gegenseitig ableiten und für eine Gaube entsprechend entfernt werden müssen. Ob Sparren- oder Pfettendachstuhl, wir beraten Sie gerne auch zur Dachstuhlkonstruktion individuell und ausführlich.